Die Zwerchfellhernie

Der Zwerchfellbruch (Hiatushernie) –
ein weitverbreitetes Phänomen mit den unterschiedlichsten Symptomen.

In den letzten Jahren kommen immer mehr Patienten in meine Praxis mit den unterschiedlichsten Beschwerden, die jedoch alle mit ein und der selben Ursache zu tun haben.
Dem Zwerchfellbruch (Hiatushernie). Hört sich schlimmer an als es eigentlich ist, es kann dennoch zu heftigsten Beschwerden führen.
Bei Wikipedia ist die auch schon längst gelistet, jedoch ist dort als Therapie die Operation gennant. Dies ist völlig unnötig und schon fast fahrlässig zu empfehlen.
Leider ist die einfache, bildgebende Verfahrenstechnik (Ultraschall oder auch Gastroskopie [Schlauchsonde wird in den Magen eingeführt durch die Speiseröhre] ) nicht in der Lage dies sichtbar zu machen. Anders wäre es beim CT, hier wird jedoch meist darauf verzichtet (nicht zuletzt aus Kostengründen) und somit wird der Patient in der Regel entlassen, nicht selten mit der Gabe von Novalgin, Patoprazol o.ä. völlig fehlplatzierten Präparaten.

Zu den Hintergründen des Syndroms:

Die Folgebeschwerden eines Zwechfellbruchs können derart unterschiedlich sein, dass ich Ihnen gerne einmal eine Checkliste vorstellen möchte, anhand derer, jeder sich selber überprüfen kann. Sind mindestens 2 oder drei der aufgeführten Symptome aus jeweils einem Bereich gegeben, ist hier dieses Syndrom sehr wahrscheinlich schon im Hintergrund vorhanden.
Erster Bereich: Beschwerden oberhalb des Bauchnabels
Zweiter Bereich: Beschwerden unterhalb des Bauchnabels

Checkliste

1. Öfter klagen Sie über ein Gefühl einen Kloß im Hals zu haben

2. Ständiges Räuspern bis hin zu Stimmband oder auch Kehlkopfreizungen

2a. Die Stimme versagt oft schon nach wenigen Sätzen.

3. Ständige Schleimbildung im Rachen. Die Patienten berichten teils über Schleim, der stetig den Rachen hinuterläuft.


4. Immer wieder Sodbrennen, auch im sitzen oder stehen


5. Aufstoßen – unabhängig vom Essen übermäßig, auffällig vermehrt

6. „Kodderiges“ Gefühl. Ähnlich wie Übelkeit, doch „kodderig“ beschreibt es oft besser.


7. Magenkrämpfe


8. Herzstolpern, Herzbeklemmende Empfindungen, „es schlägt bis zum Hals…“


9. Schmerzen im Bereich des rechten Rippenbogens – wo Gallenblasenbeschwerden sich oft zeigen.


10. Blähungen und Krämpfe im Darm


11. Weicher Stuhl bis hin zur häufigerem Durchfall


12. Nicht richtig tief durchatmen können „…als müsste man bei der Hälfte ein Hinderniss überwinden um richtig tief einatmen zu können“. Auch oft Leistungsgemindert. Schnell aus der Puste


13. bei der Hälfte der normalen Portionen sind Sie schon satt oder Sie haben gar keinen richtigen Hunger


14. bei Ihnen ist eine Magenübersäuerung bekannt und sie bekommen dafür bereits Präparate, die die Magensäure hemmen wie „Pantoprazol“, „Omeprazol“ o.ä.

Hinter dem Zwerchfellbruch versteckt sich das Phänomen, dass ein Teil des oberen Magens durch die einzige Öffnung des Zwerchfells gelangt, dort wo die größte Hautschlagader des Körpers (Aorta) und die Speiseröhre (Ösophagus) durchgeführt sind.
Dies wird ermöglicht, durch eine Instabilität des Zwechfells, verursacht durch eine Blockade des mittleren Brustwirbelsäule, entsprechende Punkte sind dort auch als besonders druckempfindlich vorzufinden.

Das bedeutet: Der Magen muss wieder an seinen Platz, sonst versucht dieser die Behinderung seiner Tätigkeit durch eine Erhöhung der Magensäure zu kompensieren, welches auf Dauer in einer Magenschleimhautreizung bis hin zur Magenschleimhautentzündung (Gastritis) führen kann.
Die vermehrte Magensäureproduktion führt auch zu den o.g. Verdauungsbeschwerden, wie Blähungen, Völlegefühl, Krämpfen und vermehrten Durchfallepisoden u.ä.

Auch kann das Herz Symptome machen (s.o.), ähnlich dem bekannten Roemheld-Syndrom, wobei es zu einer diffusen Herzsymptomatik kommen kann wenn der Magen unterhalb des Zwerchfells derart gefüllt ist, das es zu einem Zwerchfellhochstand kommt, der auch nur leicht in die Nähe des Herzens reicht und somit Herzsymptome erzeugen kann.
Der Unterschied hier ist, dass der Magen nicht einmal durch zu üppige Nahrungsaufnahme gefüllt sein muss, bei der Zwerchfellhernie reicht dieser „Übertritt“ des Magens bereits aus um ähnliche Beschwerden zu erzeugen.

Sollten Sie also nach der Durchsicht und Überprüfung der o.g. Checkliste mehrere dieser Symptome aufzeigen, empfehle ich Ihnen dies hier vor Ort einmal überprüfen zu lassen.
Im weiteren Verlauf sollte dann dem nachgegangen werden, was letztlich die evt. dauerhaft vorhandene Blockade der Brustwirbelsäule verursacht, die wie oben beschrieben letztlich für die Instabilität des Zwerchfells sorgt und dies den Magen durchtreten lässt.

Fazit:
Ist an und für sich keine große Sache, kann jedoch immense Beschwerden machen, die sonst wie behandelt werden, jedoch die Ursache(n) unerkannt bleiben.
Ich habe viele Patienten von 9 Lebensmonaten (!) bis 94 (!) Jahren erfolgreich behandelt, es kann somit jeden betreffen und leider sinkt in allen Fällen die Lebensqualität deutlich.
Das muss nicht sein.

Eine Liste von Fallbeispielen finden Sie >hier<